Bezirk Kufstein

Betonwände gegen Wildparker sorgen für „Geisterfahrer“ in Wörgl

Betonwände halten Lkw davon ab, die dritte Fahrspur zum Parken zu nutzen. Das Problem verlagert sich nun aber in den Osten der Nordtangente.
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Wörgls Problem mit parkenden Lkw auf der Nordtangente wächst. Durch die gesperrte Spur verwirren nun auch noch die Bodenmarkierungen.

Wörgl –Auf der Wörgler Nordtangente herrscht seit einiger Zeit permanenter „Geisterfahreralarm“. Seit hier dicke Betonwände die dritte Fahrspur absperren, wird man stadteinwärts gezwungen, die Abbiegespur zu nutzen. Die Absperrungen selbst sind laut Gemeindeführung derzeit die einzige Lösung, um wild parkenden Lkw-Fahrern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wobei auch für diese Lösung schon zwei neue Probleme parat stehen.

Die Nordtangente hätte an manchen Tagen einem Parkplatz geglichen, berichteten mehrere Gemeinderäte bei der jüngsten Sitzung. Teilweise war die für den Wörgler Verkehr wichtige Umfahrungsstraße dadurch unpassierbar. Mit den Betonwänden besserte sich das vorerst. Nun aber wundern sich nicht nur ortsunkundige Lenker über die Bodenmarkierungen, die aus der Nordtangente scheinbar eine Einbahnstraße Richtung Westen machen. Die „falschen“ Pfeile abzufräsen, hätte allerdings „sehr viel Geld“ gekostet, berichtete der Vorsitzende des zuständigen Technik-Ausschusses Stadtrat Emil Dander (Liste Hedi Wechner). Im Frühjahr müsse man die Markierung dann ohnehin erneuern – dann will man diese auch anpassen.

„Das heißt also, wir haben für eine dreispurige Straße bezahlt, können jetzt aber nur zwei Bahnen nutzen“, kritisierte der freiheitliche Gemeinderat Peter Haaser. Zur Erinnerung: Das erste Teilstück der bisweilen bis Wörgl Mitte reichenden Nordtangente schlug mit 16,5 Mio. Euro zu Buche. Für die Fertigstellung rechnet man mit einer ähnlich hohen Summe.

Das Problem der wild parkenden Lkw hätte sich außerdem ohnehin nur verlagert – und zwar in den Osten entlang der Umfahrung, wo keine Betonwände vorhanden sind. Für weitere Absperrungen müsse man laut Dander 65.000 Euro in die Hand nehmen. Denn die Polizei könne schließlich nicht andauernd kontrollieren.

Mit dem Problem fehlender Rastplätze für Schwerfahrzeuge sei Wörgl ohnehin nicht allein, meinte Dander. Hoffnung legt er in die Offensive des Landes, den Schwerverkehr auf die Schiene zu verlagern.

Mit Hilfe der Bezirkshauptmannschaft, des Landes und der Polizei habe man alles Mögliche versucht, um der Lage Herr zu werden, berichtet BM Hedi Wechner. „Wenn ich eine Lösung hätte, würde ich sie einbringen“, zeigt sich die Stadtchefin in die Knie gezwungen. Man könne nur die Bundespolizei bitten, Wildparker weiterhin zu verscheuchen. (jazz)

Durch die Sperre muss man stadteinwärts auf der Abbiegespur fahren – die „falschen“ Bodenmarkierungen bieten Kollisionspotential.
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