Niederösterreich

Bluttat im Bezirk Mistelbach: Obduktionsergebnis liegt jetzt vor

Drei Familienmitglieder starben bei der Schussattacke des 54-jährigen Verdächtigen.
© APA/Georg Hochmuth

Der tödlichen Attacke war ein Streit über den Einbau eines Speiselifts im Haus der Opfer vorausgegangen. Der Verteidiger des mutmaßlichen Schützen will auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren.

Mistelbach – Nach einer Bluttat mit drei Toten auf einem Anwesen im Bezirk Mistelbach Mitte Dezember liegt nun das Obduktionsergebnis vor. Das gerichtsmedizinische Gutachten gibt Auskunft über die Reihenfolge und Anzahl der Schüsse, die vom 54-jährigen Verdächtigen abgegeben worden sein sollen, bestätigte Verteidiger Peter Philipp einen Bericht des Kurier (Samstagsausgabe).

Der Beschuldigte soll demnach mit einem Schrotgewehr zuerst aus unmittelbarer Nähe einen Schuss auf seinen Bruder, danach einen auf seinen Vater und schließlich zwei bis drei Schüsse auf die Stiefmutter abgegeben haben. „Das ist auch die Reihenfolge, die ich bei der Tatrekonstruktion (am 29. Jänner; Anm.) angenommen habe“, betonte Philipp. Seitens der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurde das Vorliegen des gerichtsmedizinischen Gutachtens auf Anfrage nicht bestätigt. Ein Sprecher verwies hinsichtlich näherer Auskünfte auf Montag.

Einmal mehr hielt Philipp fest, dass der Auseinandersetzung eine innerfamiliärer Streit über den Einbau eines Speiseliftes im Anwesen vorangegangen sei. Der Beschuldigte habe bezüglich des Umbaus keinen Konsens mit den zuständigen Behörden finden können.

Der Beschuldigte soll seinen 52-jährigen Bruder, den 92-jährigen Vater und die 87-jährige Stiefmutter am 13. Dezember auf dem Anwesen im Bezirk Mistelbach erschossen haben. Er war geständig. Sein Anwalt Philipp teilte danach mit, dass sich der 54-Jährige nicht an die Reihenfolge der Schussabgaben erinnern könne. Der Beschuldigte habe „äußere und innere“ Geschwülste, die für eine gewisse Verwirrtheit in Stresssituationen sorgen – Philipp plädierte auf unzurechnungsfähig. (APA)

Verwandte Themen