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„Föhnorkan“ auf den Bergen: Stürmisches Wochenende in Tirol

Föhnsturm auf dem Patscherkofel. (Archivbild)
© Thomas Böhm

Föhnböen mit bis zu 150 Stundenkilometern werden dieses Wochenende erwartet. Dazu sollen die Temperaturen über die 15 Grad Grenze klettern. Ein weiterer Wintereinbruch bleibt uns also noch erspart.

Innsbruck – Wer schon die Segel Richtung Wochenende setzt, der kann sich auf ordentlichen Wind einstellen: Zum Wochenende wird‘s richtig stürmisch. Im Norden darf man sich dabei auf milde Temperaturen mit bis zu 17 Grad freuen.

Am Freitag baut sich der Föhn noch langsam auf und erreicht im Laufe des Tages Windspitzen von etwa 60 Stundenkilometern. Reinhard Prugger von den meteoexperts spricht sogar von bis zu 115 Stundenkilometern am Patscherkofel. Dazu drängen sich immer mehr Wolken auf, die nach und nach die letzten Sonnenstrahlen verdecken. In der Nacht bleiben die Winde aufrecht und in Osttirol gibt es vereinzelte Niederschläge.

Windspitzen von bis zu 100 km/h in Tälern

Am Samstag entwickelt sich aus den Böen ein regelrechter Föhnsturm, wobei selbst in manchen Tälern der Nordalpen Windspitzen von bis zu 100 km/h zu erwarten sind. „Vor allem vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h rechnen“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. „Ein regelrechter Föhnorkan kündigt sich sogar auf den Bergen an, beispielsweise werden am Patscherkofel oder in den Kammlagen der Hohen Tauern Spitzenböen bis zu 150 km/h erwartet.“

Prugger verspricht dabei „ein bisschen Sonne zwischendurch“ bei äußerst milden Temperaturen in Nordtirol von 15 bis 17 Grad. Diese Temperaturen werden vor allem durch den Föhn in die Höhe getrieben. In Süd- und Osttirol bleibt es eher kühl, bei etwa 9 Grad in Bozen und 7 Grad in Lienz.

Generell bleibt es in der Region südlich des Brenners eher dichter bewölkt und es kann auch vereinzelt regnen. Schneefälle gibt es aber höchstens im Hochgebirge.

Mit dem Sonntag kommt Entspannung

Am Sonntag lassen die Winde wieder etwas nach. Laut Prugger „schläft der Föhn ein“, was aber keinen typischen Wetterwechsel mit sich bringt. „Das Föhnende soll keine gröberen Auswirkungen auf die Wetterlage haben“, so der Experte. Es bleibt also recht mild, bei rund 14 Grad im Norden – und im Süden sollen die Temperaturen noch etwas ansteigen.

Die Großwetterlage soll sich dann erst in der kommenden Woche in Bewegung setzen. Die Südwetterlage schlägt um und vom Atlantik her soll eine Schlechtwetterfront ihren Platz einnehmen. Dabei bleibt es am Montag noch etwas mild, spätestens am Dienstag soll es dann Regenschauer geben und schon am Mittwoch die nächste Front.

Nächster Wintereinbruch noch nicht in Sicht

Wann der nächste große Wintereinbruch stattfindet wissen die Experten noch nicht, allerdings mehren sich die Anzeichen für eine nachhaltige Abkühlung zum kommenden Wochenende hin. „Pünktlich zum Monatswechsel und zum Start des meteorologischen Winters könnte nach derzeitigem Stand kalte Polarluft aus Nordeuropa bis nach Österreich vorankommen“, prognostiziert Spatzierer. „Ob ein solcher Kaltlufteinbruch mit Schneefall oder doch eher trocken vonstatten geht, kann man aber noch nicht verlässlich sagen.“ Diesbezüglich müssen wir uns also noch ein paar Tage gedulden, dann sollten auch die Wetterkarten ein eindeutigeres Bild zeigen. (TT.com/mosc)

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