Pitztaler Gletscher

Skiweg im Pitztal bleibt gesperrt, TVB ortet „wirtschaftliche Katastrophe“

Der Skiweg am Hinteren Brunnenkogel wurde heuer ohne Genehmigung verbreitert.
© ÖAV

Das Landesverwaltungsgericht wies am Mittwoch bei einer mündlichen Verhandlung die Beschwerde der Gletscherbahnen ab.

Von Alexander Paschinger

Innsbruck, Pitztal – Die großen Hoffnungen der Pitztaler Lokalpolititker, Touristiker und Wirtschaftstreibenden in die mündliche Verhandlung am Landesverwaltungsgericht (LVwG) wurden am Mittwoch zerstört. Dieses lehnte nämlich die Beschwerde der Pitztaler Gletscherbahnen gegen die von der BH Imst verfügte Sperre des Skiweges Brunnenkogel ab. Wie berichtet, hatten die Gletscherbahnen im Sommer den 350 Meter langen Skiweg teilweise neu errichtet, dabei aber verabsäumt, die notwendigen Genehmigungen einzuho- len.

Die Ablehnung der Beschwerde wurde damit begründet, „dass an der Bewilligungspflicht der gesetzten Maßnahmen keine Zweifel bestehen konnten, eine derartige Bewilligung tatsächlich nicht vorgelegen und das von der Behörde erteilte Verwendungsverbot im Tiroler Naturschutzgesetz zwingend vorgesehen ist“, heißt es in der Presseerklärung des LwVG von Mittwoch. Das Verwendungsverbot betreffe „den gesamten Bereich des Skiweges, weil es sich dabei um eine einheitliche Anlage handelt. Insofern sind die Beschwerdeführer mit dem Argument, dass ein Reststreifen des Skiwegs nach wie vor benützt werden könnte, nicht durchgedrungen.“ Über das vorgebrachte öffentliche Interesse sei nicht zu entscheiden gewesen: „Das wird vielmehr von der zuständigen Behörde im Genehmigungsverfahren für diesen Skiweg zu klären sein.“

Die Gletscherbahnen „nehmen die Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes mit Bedauern zur Kenntnis“. Man bemühe sich „intensiv darum, den Skiweg ehestmöglich unseren Gästen zur Verfügung stellen zu können. Dafür stehen wir nach wie vor in engem Kontakt zu den Behörden und deren Sachverständigen“, heißt es in einer Aussendung. Bis auf den gesperrten Skiweg am Brunnenkogel, der zu den Pisten 26, 27 und 28 führt, sind alle Anlagen geöffnet. „Zudem arbeiten wir mit Nachdruck daran, Teile der Anlagen am Rifflsee schon am 30. November den Gästen zur Verfügung zu stellen.“

„Dass der Skiweg weiterhin gesperrt bleibt, bedeutet für die Unternehmer im Pitztal eine wirtschaftliche Katastrophe“, bedauert der Pitztaler TVB-Obmann Rainer Schultes, dass das öffentliche Interesse nicht gewürdigt wurde. Sein Geschäftsführer Gerhard Gstettner befürchtet „einen Imageverlust, der auch mittelfristig das Pitztal vor eine große Herausforderung stellt“. Der Bürgermeister von St. Leonhard, Elmar Haid, betont: „Es gibt Spielregeln, die eingehalten werden müssen. Aber wir im Tal herunten müssen das jetzt ausbaden“, beklagt er das fehlende Geschäft in den „wichtigsten Monaten von Oktober bis Dezember“.

Auch Tirols WK-Präsident Christoph Walser reagierte: „Es ist bedauerlich, dass es zu dieser Entscheidung kommen musste.“ Er appelliert an alle Beteiligten, nun konstruktiv im Sinne einer gemeinsamen Lösung zusammenzuwirken.

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