Deutsche Bundesliga

Beliebte Gastarbeiter: ÖFB-Legionäre in Deutschland Nummer eins

Der Ötztaler Schalke-Spieler Alessandro Schöpf präsentierte sich in der Vorbereitung treffsicher.
© imago

Insgesamt 29 ÖFB-Kicker hoffen in der Rückrunde der deutschen Bundesliga auf Einsatzminuten. Wer die besten Chancen hat und wer wohl ein Bankdasein fristen muss, erfahrt ihr in unserer Übersicht:

Innsbruck – Österreich ist auch im Frühjahr weiterhin der „Legionärskaiser“ in der deutschen Bundesliga. 29 ÖFB-Akteure kämpfen ab Freitag um Punkte in einer der besten Ligen der Welt. Das Kontingent wurde größer, da Christoph Baumgartner bei 1899 Hoffenheim zu den Profis befördert wurde und Ersatztormann Samuel Sahin-Radlinger nach seinem Leih-Gastpiel bei Brann Bergen zu Hannover 96 zurückkehrte.

Auf der anderen Seite verließ Florian Kainz Werder Bremen in Richtung Zweitligist 1. FC Köln. Romano Schmids Transfer vom FC Liefering zu Bremen wurde nicht berücksichtigt. Der 18-Jährige wurde nur als Perspektivspieler verpflichtet und trainiert vorerst bei der zweiten Mannschaft. Noch in dieser Transferperiode soll für ihn ein Leihclub gefunden werden, damit er Spielpraxis sammeln kann. Die wird es für vier Ersatztorleute höchstens selten geben. Ramazan Özcan (Bayern Leverkusen), Pavao Pervan (VfL Wolfsburg), Radlinger und Michael Langer (Schalke/dritter Tormann) sind bei ihren Clubs nicht die Nummer eins.

Von den Feldspielern schaut es nur für Lukas Jäger, der während seiner eineinhalb Jahre beim 1. FC Nürnberg nur einmal im DFB-Cup spielen durfte, und Augsburgs Georg Teigl sehr schlecht aus. Die beiden und Langer waren die einzigen drei ÖFB-Akteure, die im Herbst nicht zum Zug kamen.

Lazaro und Margreitter als Dauerbrenner

25 andere Kicker schon und sie starten mit zum Teil unterschiedlichen Ausgangssituationen ins Jahr 2019. Hertha-Außenspieler Valentino Lazaro und Nürnbergs Abwehrspieler Georg Margreitter verpassten im Herbst keine Minute, sind aus ihren Teams nicht wegzudenken. Das trifft auch auf Bayern-Star David Alaba zu, der links in der Abwehr fix eingeplant ist und in der Hinrunde auch kein Spiel verpasste. Die Augsburger Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch fehlten nur einmal, sie genießen bei ihrem Arbeitgeber ein hohes Standing.

Der 24-jährige Gregoritsch traf im Herbst dreimal, kein Österreicher schaffte eine bessere Ausbeute. Luft nach oben im Abschluss ist also bei vielen da. Dazu zählt auch Leipzigs Offensivspieler Marcel Sabitzer, der nach 15 Einsätzen bei zwei Toren hält. Der 24-Jährige hat wohl bessere Aussichten auf einen Stammplatz als seine Kollegen Konrad Laimer und Stefan Ilsanker (je 13), der zum Auftakt gesperrt fehlt.

Christoph Baumgartner wurde bei Hoffenheim zu den Profis befördert und traf gleich im Vorbereitungsspiel.
© imago sportfotodienst

Passen muss auch Schalkes Guido Burgstaller (14), der sich noch nicht ganz von seiner Achillessehnenverletzung erholt hat. Der Ötztaler Alessandro Schöpf (13) präsentierte sich in der Vorbereitung in guter Form. Optimistisch können auch Hannovers Leih-Spieler Kevin Wimmer (11) und der laut Medienberichten von Tottenham umworbene Hoffenheimer Florian Grillitsch (14) in Richtung Frühjahr blicken. Der ebenfalls bei der TSG engagierte Stefan Posch kam 2018 nur siebenmal zum Zug, dafür in den letzten drei Partien über die volle Distanz.

In den Vordergrund konnte sich im Herbstfinish auch Kevin Stöger (11) spielen. Der Oberösterreicher erarbeitete sich mit sieben 90-Minuten-Einsätzen in Folge bei Fortuna Düsseldorf einen Stammplatz. Der Mainzer Karim Onisiwo spielte im Herbst zwölfmal, kam aber vor allem zu Kurzeinsätzen. Schlecht für ihn, dass er das Trainingslager krankheitsbedingt verpasste. Zum Frühjahrsauftakt dürfte auch Philipp Mwene (6) keine Rolle spielen, da er erst am 12. Jänner nach sechswöchiger Verletzungspause sein Test-Comeback gab.

Mit der „Jokerrolle“ werden viele leben müssen. „Es ist eine luxuriöse Situation für einen Trainer, wenn man Martin Harnik (10) einwechseln kann. Er kämpft weiter um einen Stammplatz, aber es gibt keine Garantie“, sagte Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt über den Ex-ÖFB-Teamstürmer. Der bis Saisonende von Bayern ausgeliehene Tiroler Außenverteidiger Marco Friedl kam im Herbst nur dreimal zum Zug.

Beförderung für Baumgartner

Seine ÖFB-U21-Teamkollegen Philipp Lienhart (Freiburg/8) und Kevin Danso (Augsburg/5) müssen sich Spielminuten ebenfalls hart erkämpfen. Alles offen ist bei Bayer Leverkusen. Der im Herbst von einem Innenbandriss im Knie zurückgeworfene Kapitän Julian Baumgartlinger (5) und Aleksandar Dragovic (11) bekamen mit dem Niederländer Peter Bosz einen neuen Trainer.

Seit Dienstag darf mit Baumgartner ein weiterer Österreicher auf Oberhaus-Einsätze hoffen. Der bis jetzt nur in der Regionalliga im Einsatz gewesene 19-jährige Mittelfeldspieler durfte bei den Hoffenheim-Profis in der Vorbereitung das volle Programm mitmachen, konnte überzeugen und wurde mit einer Beförderung belohnt. (APA)

Österreicher in der deutschen Bundesliga

David Alaba (Bayern München/26 Jahre/Vertrag bis 2021): 17 Spiele, 1 Tor

Marcel Sabitzer (RB Leipzig/24/2022): 15 Spiele, 2 Tore

Stefan Ilsanker (RB Leipzig/29/2020): 13 Spiele

Konrad Laimer (RB Leipzig/21/2021): 13 Spiele

Pavao Pervan (VfL Wolfsburg/31/2021): 1 Spiel

Florian Grillitsch (1899 Hoffenheim/23/2021): 14 Spiele

Stefan Posch (1899 Hoffenheim/21/2022): 7 Spiele

Christoph Baumgartner (1899 Hoffenheim/19/2021/Zugang aus Nachwuchs): -

Valentino Lazaro (Hertha BSC/22/2021): 17 Spiele (keine Minute verpasst), 2 Tore

Aleksandar Dragovic (Bayer Leverkusen/27/2021): 11 Spiele, 2 Tore

Julian Baumgartlinger (Bayer Leverkusen/31/2020): 5 Spiele

Ramazan Özcan (Bayer Leverkusen/34/2019): 2 Spiele

Martin Harnik (Werder Bremen/31/2021): 10 Spiele, 2 Tore

Marco Friedl (Werder Bremen/20/Leihe bis 2019): 3 Spiele

Philipp Lienhart (SC Freiburg/22/2022): 8 Spiele

Karim Onisiwo (FSV Mainz 05/26/2019): 12 Spiele, 2 Tore

Philipp Mwene (FSV Mainz 05/24/2021): 6 Spiele

Guido Burgstaller (Schalke 04/29/2020): 14 Spiele, 2 Tore

Alessandro Schöpf (Schalke 04/24/2021): 13 Spiele, 1 Tor

Michael Langer (Schalke 04/34/2019): 0 Spiele

Kevin Stöger (Fortuna Düsseldorf/25/2020): 11 Spiele

Martin Hinteregger (FC Augsburg/26/2021): 16 Spiele, 2 Tore

Michael Gregoritsch (FC Augsburg/24/2022): 16 Spiele, 3 Tore

Kevin Danso (FC Augsburg/20/2021): 5 Spiele

Georg Teigl (FC Augsburg/27/2020): 0 Spiele

Kevin Wimmer (Hannover 96/26/Leihe bis 2019): 11 Spiele

Samuel Sahin-Radlinger (Hannover 96/26/2019/Zugang): -

Georg Margreitter (1. FC Nürnberg/30/2021): 17 Spiele (keine Minute verpasst), 1 Tor

Lukas Jäger (1. FC Nürnberg/24/2020): 0 Spiele

Trainer:

Adi Hütter (Eintracht Frankfurt/48/2021): 17 Spiele - 8 Siege, 3 Remis, 6 Niederlagen

Verwandte Themen