U21-EM

Österreich siegte bei U21-EM, Wolf brach sich Außenknöchel

Hannes Wolf feiert seinen Treffer zum 1:0.
© GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

Österreichs U21-Team feierte zum Auftakt der EM gegen Serbien einen 2:0 Erfolg. Überschattet wurde der Erfolg von der schweren Verletzung von Hannes Wolf. Zuvor hatte er noch zum 1:0 getroffen.

Triest — Österreichs U21-Team hat Serbien zum Auftakt der U21-EM mit 2:0 geschlagen. Verzichten muss man nun jedoch wohl auf Hannes Wolf, den Torschützen zum 1:0. Der ehemalige Salzburg-Spieler verletzte sich bei einer Attacke des Gegners am Sprunggelenk. Dass die Verletzung doch nicht so schlimm ausfallen soll, wie der ÖFB per Twitter mitteilte, klang bei der Pressekonferenz mit ÖFB-Trainer Werner Gregoritsch dann wiederum anders. Demnach soll Wolf lange ausfallen: "Es soll eine sehr schwere Verletzung sein, es ist fürchterlich, wenn einer der hoffnungsvollsten Spieler Österreichs, der noch dazu jetzt im Sommer nach Leipzig wechselt, voraussichtlich ein halbes Jahr ausfallen wird."

Wolf erlitt einen Bruch des rechten Außenknöchels, wie nach einer Untersuchung im Krankenhaus am späten Montagabend feststand. Über die weitere Vorgehensweise der Behandlung werden die medizinischen Abteilungen des Nationalteams, von Red Bull Salzburg und von Wolfs künftigem Club RB Leipzig beraten, hieß es. Wolf wird damit voraussichtlich einige Monate ausfallen. Der Gegenspieler erhielt indes für die Attacke nach Videostudium vom Schiedsrichter noch die Rote Karte.

Video-Referee greift zweimal entscheidend ein

Eingeleitet wurde der Erfolg vom verletzt ausgeschiedenen Hannes Wolf, der mit seinem Tor in der 37. Minute aus zweierlei Gründen Geschichte schrieb. Es war Österreichs erster Treffer bei einer U21-Endrunde, erstmals in der ÖFB-Geschichte wurde ein Treffer nach Entscheidung des Video-Schiedsrichters gegeben. Und das zurecht, eine gepfiffene Abseitsstellung hatte es nicht gegeben. Der Video-Referee spielte auch nach der Pause eine entscheidende Rolle. Für ein zuerst nicht geahndetes Foul von Vukasin Jovanovic an Wolf sah der serbische Abwehrspieler im Nachhinein die Rote Karte. Bitter für Wolf, er schied verletzt aus. Gut für Österreich: Sascha Horvath versenkte den verhängten Freistoß aus rund 20 Metern im langen Eck (78.).

Österreich baute damit die ungeschlagene Pflichtspielserie auf neun Partien aus - die längste Serie seit 2007/08 - und darf nun realistischerweise vom Halbfinale träumen. Im Abendspiel in Udine trafen in der Folge noch Titelverteidiger Deutschland und Dänemark aufeinander. Die Dänen sind am Donnerstag in Udine Österreichs nächster Gegner.

ÖFB-Teamchef Werner Gregoritsch überraschte in der Aufstellung mit Mathias Honsak als Spitze. Sasa Kalajdzic, ÖFB-Stürmer mit serbischen Wurzeln, saß hingegen nur auf der Bank. Das Experiment dauerte vor 5.421 Zuschauern allerdings nur rund 20 Minuten, dann wurde umgestellt, rückte Honsak auf seine angestammte Position ins Mittelfeld und rückte Wolf ganz nach vorne.

Österreich wird immer besser

Dadurch lief es besser, der von Salzburg zu Leipzig wechselnde Offensivspieler war es auch, der die erste Chance vorfand, sein Schuss ging daneben (19.). Sonst war im Spiel nach vorne viel Stückwerk dabei, Fehlpässe waren immer wieder zu sehen. Mit Fortdauer der ersten Hälfte besserte sich aber auch das. Noch fehlte die Effizienz. Nach einem schönen Konter über Horvath scheiterte Xaver Schlager aus 13 Metern aus bester Position an Serbien-Tormann Boris Radunovic (29.).

Die dritte Möglichkeit war von Erfolg gekrönt. Ein Honsak-Abschluss wurde ideal vor die Beine von Horvath abgelenkt und nach dessen Schuss an die Stange staubte Wolf aus kurzer Distanz ins leere Tor ab. Von den Serben war in der Offensive nichts zu sehen, sie konnten aus ihrem über weite Strecken spielerischen Übergewicht kein Kapital schlagen. Die erhoffte taktische Disziplin war bei Österreich ein Trumpf, die Räume wurden geschickt eng gemacht. Real Madrids Luka Jovic blieb vorerst völlig farblos.

Sieg hätte höher ausfallen können

Das änderte sich unmittelbar nach Wiederbeginn, da kamen die Serben mit viel Dampf aus der Kabine, bei einem Kopfball von Jovic nach Radonjic-Flanke rettete die Latte (50.). Quasi im Gegenzug hätte die Gregoritsch-Truppe alles klarmachen können, Schlager scheiterte wie aber wie schon in Hälfte eins an Radunovic (51.). Der zeichnete sich kurz darauf auch bei einem Abschluss von Honsak (55.) aus.

Das Tempo war deutlich höher als zuvor, es ging munter hin und her. Österreich blieb gefährlicher. Bei einer Doppelchance von Wolf (62.) wurde zurecht Abseits gepfiffen, Schlager verstolperte den Ball beim Versuch den freien Honsak in der Mitte zu bedienen, Radunovic holte sich das Leder in höchster Not (64.). Danach ließen sich die Österreicher zu sehr in die Defensive drängen, bei einem Schuss von Radonjic aus vier Metern über das Tor (71.) war das nötige Glück da.

Rote Karte half Österreich zu sicherem Sieg

Durch die nach Videobeweis verhängte Rote Karte und den gut getretenen Horvath-Freistoß bekamen die Österreicher die Partie wieder in den Griff und ließen nichts mehr anbrennen. Das 3:0 lag gar noch in der Luft, Ivan Ljubic schoss drüber (89.). Österreich bewies, dass der 3:1-Testsieg gegen Frankreich bei der Generalprobe kein Zufall war.

Für die in der Quali noch gegen Österreich ungeschlagen gebliebenen und von vielen Seiten als Geheimfavorit gehandelten Serben setzte sich eine Misserfolgsserie fort. Sie sind nun bei U21-EM-Endrunden schon elf Partien sieglos.

Im zweiten Spiel der Gruppe schlug Deutschland Dänemark mit 3:1. Österreich ist damit Gruppenzweiter hinter Deutschland. Am Donnerstag muss Österreich gegen Dänemark antreten. (TT.com, APA)

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