Deutsche Bundesliga

Bayerns Abhängigkeit von seinem Torrekordler Lewandowski

Nicht zu stoppen: Bayern-Tormaschine Robert Lewandowski.
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Der Pole traf in allen neun Liga-Partien in dieser Saison. Das gelang keinem anderen Profi in 57 Jahren deutscher Fußball-Bundesliga.

München – Robert Lewandowski hat sich am Samstag beim mühsamen 2:1-Arbeitssieg des FC Bayern gegen Union Berlin ein Denkmal gesetzt. In jeder der ersten neun Runden dieser Saison traf der schon 13 Mal erfolgreiche Torjäger. Das gelang keinem anderen Profi in 57 Jahren deutscher Fußball-Bundesliga.

„Ich fühle mich unglaublich gut. Klar, das ist etwas Besonderes. Ich bin sehr stolz, dass ich so einen Rekord geschlagen habe“, sagte Lewandowski zum Überbieten der Acht-Spiele-Marke des Ex-Dortmunders Pierre-Emerick Aubameyang aus der Saison 2015/16. Der Lauf des 31-jährigen Polen ist ein Segen für den auch gegen den Liga-Neuling nicht meisterlich auftrumpfenden Serienchampion. Er steht aber auch für eine gefährliche Abhängigkeit der Münchner von einem Einzelnen.

Kovac streut seinem Torjäger Rosen

Lewandowski ist der, der immer trifft und damit auch dem Trainer hilft. „Wir sind wirklich froh, dass wir ihn haben. Er ist derjenige, der uns im Moment so weit oben hält“, meinte Niko Kovac. Ansonsten herrscht beim Rekordmeister weiter ein Reizklima. Es läuft nicht, und hinten stand wieder nicht die Null. Von Thomas Müller, der erstmals gemeinsam mit Philippe Coutinho eine offensiv ausgerichtete Doppel-Acht im Mittelfeld bildete, kam im ARD-Hörfunk die beste Bewertung des Münchner Auftritts: „Es war kein Hurraspiel, an dem wir uns jetzt drei Tage aufgeilen können.“

Zu Lewandowski fiel dem Ur-Bayer auch etwas ein. „Er macht das, wofür er geboren wurde.“ Tore schießen. „Er soll ruhig so weitermachen.“ Für Kovac befindet sich der polnische Nationalstürmer „in der Form seines Lebens“. 19 Treffer stehen nach 13 Partien in Bundesliga (13), Champions League (5) und DFB-Pokal (1) für Lewandowski zu Buche.

Höchste Professionalität

Die Fließband-Produktion der Münchner Tormaschine ist das Produkt höchster Professionalität. Kopf und Körper bilden eine Symbiose. „Beides muss zusammenpassen. Körperlich musst du gut funktionieren und viel Kraft haben. Und wenn du alle drei Tage spielst, musst du auch mental stark bleiben“, erläuterte Lewandowski.

Im reifen Alter von 31 Jahren ist er extrem fokussiert auf seinen Job. Seine Sehnsucht gilt dem Gewinn der Champions League. Deswegen will er sich auch nicht mit Startrekorden aufhalten. „Man muss die ganze Saison in Form sein“, betonte der Torjäger, der zudem weiß, dass das gesamte Team funktionieren muss. „Als Mannschaft können wir gewinnen, nicht individuell mit meinen Toren“, sagte Lewandowski, dessen Clubkollege David Alaba gegen Union Berlin auf der Bank saß. (APA/dpa)

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