Causa Tajik

Abschiebung droht: Große Aufregung um Tiroler Boxmeister

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Nachdem bekannt wurde, dass der zweifache Tiroler Leichtgewicht-Meister Salim Tajik einen negativen Bescheid des Bundesverwaltungsgerichts erhielt und abgeschoben werden soll, gehen die Wogen hoch.

Von Roman Stelzl

Innsbruck –Mit harten Worten geht Hansjörg Weitenbacher im Falle seines Box-Schützlings Salim Tajik mit der österreichischen Politik ins Gericht. „Das, was hier passiert, ist eine bodenlose Frechheit. Salim ist ein Vorzeigebeispiel gelungener Integration – andere, die wirklich Mist gebaut haben, dürfen bleiben. Und Salim soll abgeschoben werden? Das ist unverständlich“, sagt der Obmann des Boxring Innsbruck zur derzeit schwelenden Causa rund um den 27-jährigen, in Afghanistan geborenen Sportler.

Und mit seinem Ärger ist Weitenbacher nicht alleine: Nachdem bekannt wurde, dass der zweifache Tiroler Leichtgewicht-Meister einen negativen Bescheid des Bundesverwaltungsgerichts erhielt und abgeschoben werden soll, gehen die Wogen hoch. Eine Online-Petition mit dem Titel „Bleiberecht für Salim Tajik“ (mein.aufstehen.at) sammelte binnen knapp einer Woche bis gestern bereits über 2100 der angepeilten 3000 Stimmen. Der Bantam-Vizestaatsmeister, der 2015 nach Tirol kam, Deutsch lernte und den Pflichtschulabschluss mit einem „Sehr gut“ nachholte, soll demzufolge nach Afghanistan zurück. Prekär: Tajik, der einen Beruf als Installateur anstrebt, kam schon als Kleinkind in den Iran, in Afghanistan erwarte ihn aber „Verfolgung und Folter“, schreibt in seiner Online-Petition der „Lehrer und Freund“ Helmut Schuler, der sich Tajiks angenommen hat und mit der Stimme der Mehrheit hinter sich etwas verändern will.

Dafür plädiert auch Weitenbacher, der seinem Schützling Rosen streut. „Er ist ein freundlicher, netter und verlässlicher Typ. Immer, wenn wir eine Veranstaltung hatten, war Salim als einer der Ersten da und hat gefragt, was es zu tun gibt“, sagt der Box-Trainer, der sich weiter rührig für einen Verbleib Tajiks starkmachen will: „Salim hat sich eine sichere Zukunft in Österreich verdient und erarbeitet. Dafür kämpfen wir auch.“

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