Doping

Österreichs Olympia-Chef Stoss fordert Anti-Doping-Gesetz in Europa

ÖOC-Präsident Karl Stoss.
© Thomas Boehm / TT

„Man muss mit Haftstrafen und Geldstrafen noch strenger werden, aber was man vor allen Dingen müsste, ist eine EU einheitliche Anti-Doping-Gesetzgebung beschließen“, forderte ÖOC-Boss Stoss.

Wien – Der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees, Karl Stoss, fordert im Zuge des Eigenblut-Skandals härtere Strafen für Doping-Sünder und ein europaweites Anti-Doping-Gesetz. „Man muss mit Haftstrafen und Geldstrafen noch strenger werden, aber was man vor allen Dingen müsste, ist eine EU einheitliche Anti-Doping-Gesetzgebung beschließen“, sagte er der Nachrichtenagentur APA.

„Es kann nicht sein, dass Ärzte, die man aufdeckt und nennt, in anderen Ländern nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Und die können weiter ihr Handwerk betreiben“, sagte Stoss. „Da muss ein europäischer Schulterschluss erfolgen, sonst ist das wirkungslos, was wir national machen.“

Dass es nach Aufdeckung des Doping-Skandals und der Razzia bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld Schlagzeilen wie „Österreich ist eine Dopingnation“ gab, habe bei ihm „schreckliche Gefühle“ ausgelöst, weil es überhaupt nicht stimme. Stoss: „Es gibt leider in jeder Gesellschaft schwarze Schafe, weltweit und nicht nur im Sport, sondern auch in der Wirtschaft oder kirchlichen Organisationen.“

Der Kritik an Peter Schröcksnadel, dem Chef des Österreichischen Skiverbands und Vizepräsident im ÖOC, schließt sich Stoss nicht an. Schröcksnadel habe sehr viel zur positiven Entwicklung im Skisport beigetragen. „Die Frage, wie lange er noch als Vizepräsident im ÖOC tätig ist, stellt sich für uns derzeit nicht“, sagte er. „Die nächsten ÖOC-Wahlen stehen erst 2021 an. Ihm die kriminelle Energie einzelner Athleten vorzuwerfen, davon halte ich nichts.“ (APA/dpa)

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