Seefeld 2019

Seefeld 2019 darf nicht die Ramsau 1999 werden

Ein Wintermärchen war auch die Nordische Ski-WM 1999 in der Ramsau. Die Medaillen kamen, die Zahlen stimmten aber am Ende nicht.
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Nach der Nordischen WM in der Ramsau wäre der ÖSV beinahe bankrott gegangen, gesteht Präsident Schröcksnadel. Das soll sich in Seefeld nicht wiederholen.

Seefeld – Es war vor 20 Jahren die letzte Nordische Ski-Weltmeisterschaft in Österreich. Und die Ramsau hätte 1999 alles geboten, was man sich von einem Großereignis dieses Zuschnitts erwartet hatte: Prognostizierte 220.000 Zuschauer und damit auf Augenhöhe mit Seefeld 2019, dazu knapp 20 Millionen Euro Investition in die Infrastruktur und zusätzlich eine Million Euro an Direktförderungen in die Qualitätsverbesserung der Hotellerie. Heraus kam ein sattes Minus, an dem der Österreichische Skiverband lange knabberte.

Wenige Jahre später sollte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nüchtern befinden: „Bei Absagen sind wir nur gegen Kosten, aber nicht gegen Einnahmen (Verluste, Anm.) versichert. In der Ramsau (Nordische Ski-WM 1999, Anm.) haben wir 40 Millionen Schilling Miese gemacht und wären bald bankrott gegangen.“ Offene Worte von einem, dessen Unternehmergeist in der heimischen Sportlandschaft Seltenheitscharakter hat. Ein Grund auch, warum sich der 77-Jährige seinen Nachfolger ausschließlich als Ehrenamtlichen vorstellen kann: „Nur wer finanziell unabhängig ist, kann auch unabhängig entscheiden.“

Zurück zu Seefeld 2019, das den Zuschlag für seine Weltmeisterschaft unerwartet im ersten Anlauf erhalten hatte und wohl auch ein wenig überrascht war. Der erste Budgetentwurf fiel dann auch zu üppig aus, die Infrastruktur wurde schließlich auf temporäre Nutzung (Container) umgestellt. Nun sind es 30 Millionen Euro, die sich Bund, Land und Gemeinde (mit TVB) teilen. Das Veranstaltungsrisiko trägt neuerlich der Österreichische Skiverband. (floh)

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