Skispringen

Liegl und Schabereiter gehen: Skispringer wieder auf Trainersuche

Die Skisprung-Co-Trainer Florian Schabereiter (im Bild) und Florian Liegl (Bild unten) beenden ihre Arbeit.
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Nachdem bei den Herren erst vor einem Jahr ein neues Trainer-Team übernommen hat, springen beide Co-Trainer jetzt wieder ab.

Innsbruck – Eigentlich sollte das Trainerkarussell in Österreich nach dieser Skisprung-Saison stillstehen. Mit den drei Medaillen für die Herren bei der Heim-WM in Seefeld verstummten die letzten Kritiker bezüglich Cheftrainer Andreas Felder und dessen Team, das zu Beginn der Saison mit der Aufgabe des Wiederaufbaus der am Boden liegenden Skispringer betreut worden war. Trotzdem dreht sich das Karussell: und zwar auf zwei Posten.

Nach dem Finale im slowenischen Planica machen beide Co-Trainer einen Abflug. Das Skifliegen mit der am Donnerstag beginnenden Qualifikation (11 Uhr/ORF eins live) ist der letzte Schanzeneinsatz des Tirolers Florian Liegl und des Steirers Florian Schabereiter an der Seite von Felder. „Wir müssen uns neu aufstellen“, bestätigte Felder.

Vom Rückzug Schabereiters hatte der Absamer schon Mitte der Saison erfahren und dieser hatte den 57-Jährigen nicht überrascht. Der 28-Jährige, der Felder schon lange als Co-Trainer zur Seite steht, wollte laut Felder den Wechsel von den Damen zu den Herren schon nicht mehr mitmachen. „Flo hat Sportwissenschaften studiert. Er will nicht mehr so viel reisen“, erklärte Felder. Dass der ehemalige Continentalcup-Coach Liegl nach seiner ersten Saison als Stellvertreter in der Nationalmannschaft geht, weiß Felder erst seit Kurzem.

Beide hinterlassen jedenfalls eine Lücke. Felder erklärte bei Amtsantritt, dass sie seine Stützen bezüglich Trainingswissenschaften, Datenauswertung und Materialneuerungen seien. Diesbezüglich betonte der Chefcoach immer wieder, kein Freund von Tüfteleien zu sein. Deswegen benötigt er dabei Hilfe.

ÖSV-Coach Florian Liegl.
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„Wir werden sicher öfter zusammensitzen“

Wer das in Zukunft übernehmen wird? Das wollen er und ÖSV-Nordisch-Direktor Mario Stecher in Planica anfangen zu besprechen. „Wir werden sicher öfter zusammensitzen“, sagte Felder, der sich jedoch erst einmal noch auf die Wettkämpfe konzentrieren wird. Sieben Mann sind zum Schluss am Start und der Raw-Air-Zweite Stefan Kraft ist laut Felder voll motiviert für das Finale: „Er will den zweiten Platz im Gesamtweltcup unbedingt absichern.“ Am Sonntag um 10 Uhr startet der letzte Saisonbewerb, danach steht fest, ob es Österreichs Aushängeschild gelungen ist und ob er vielleicht als Vierter im Skiflug-Weltcup (mit 31 Punkten Rückstand) noch den Führenden Ryoyu Kobayashi abfangen konnte. Den Gesamtweltcup hat der Japaner ja schon gewonnen. Was aber noch nicht feststehen wird ist, wer den Co-Trainern folgt. Andreas Mitter wäre eine Möglichkeit, er arbeitete lange mit Liegl im Continentalcup zusammen.

Interessant wird auch sein, was sich bei den anderen Nationen bezüglich Trainern noch tut. Dem scheidenden deutschen Cheftrainer Werner Schuster wird wohl der Wörgler Stefan Horngacher (bis dato Chef in Polen) folgen. Somit bleibt das begehrte Amt in Tiroler Hand. Was der Wahl-Mieminger Schuster zukünftig machen wird, lässt der 49-Jährige noch offen. Aber Stillstehen ist nicht die Art des ehrgeizigen Erfolgstrainers. (su)

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