TT-Interview

Scheidender ÖSV-Sportdirektor Gandler: „Klage wird gerade geprüft“

Bis Ende April ist Markus Gandler noch beim ÖSV tätig.
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Nach 16 Jahren als Verantwortlicher für Langlauf und Biathlon in Österreich zieht sich Sportdirektor Markus Gandler (52) zurück. Die Folgen des Dopingskandals kosteten Nerven, vorerst braucht der Kitzbüheler Ruhe.

Sind Sie formal noch im Amt?

Gandler: Bis 30. April, operativ bin ich allerdings nicht mehr tätig. Jetzt geht es nur noch um bürokratische Sachen.

Österreichs Langlauf-Sport soll umgestellt werden. Wurden Sie um eine Expertise gebeten?

Gandler: Was man vorhat, weiß ich nicht. Das ist aber ohnehin Sache meines Nachfolgers.

Wie beurteilen Sie Ihre Tätigkeit im Rückspiegel?

Gandler: Ich habe meine Tätigkeit nach bestem Wissen und Gewissen ausgeübt, jeder hat seinen Stil. Vor allem von Trond Nystad (scheidender Langlauf-Konsulent im ÖSV, Anm.) haben wir profitiert, auch wenn uns das jetzt nichts mehr hilft. Er war einer der fähigsten Leute, mit denen ich zusammengearbeitet habe.

Hätten Sie rückblickend etwas anders gemacht?

Gandler: Da fällt mir ehrlich gesagt nichts ein. Ich habe mich nie vor der Verantwortung gedrückt, vielleicht hätte ich manchmal einfach härter sein müssen.

Zuletzt gerieten Sie in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in Misskredit, als Ihnen Duldung von Dopingpraktiken unterstellt wurde.

Gandler: Das will ich so nicht stehen lassen, eine Klage wird gerade geprüft.

Überwiegen rückblickend Licht oder Schatten?

Gandler: Derzeit ist das schwer zu beurteilen, ich brauche einfach Ruhe.

Das Interview führte Florian Madl

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