Deutschland, Niederlande und Kroatien lösten EM-Tickets

Neben Österreich haben sich am Samstag auch WM-Finalist Kroatien, Deutschland und die Niederlande für die paneuropäische Fußball-EM 2020 qualifiziert. Die DFB-Elf setzte sich zuhause gegen Weißrussland mit 4:0 (1:0) durch, die Kroaten gewannen ebenfalls vor eigenem Publikum nach 0:1-Pausenrückstand noch 3:1. „Oranje“ reichte ein 0:0 in Nordirland.

Deutschland tat sich in Mönchengladbach gegen die dicht gestaffelte Defensive der Weißrussen lange Zeit schwer, erst Matthias Ginter brach kurz vor der Pause den Bann (41.). Leon Goretzka (49.) und Toni Kroos mit einem Doppelpack (55., 83.) sorgten schließlich für klare Verhältnisse. Platz eins in Gruppe C ist aber trotz 18 Punkten nicht fix. Die Niederlande kamen in Belfast über ein 0:0 gegen Nordirland zwar nicht hinaus, halten bei 16 Zählern und sind nach zwei verpassten Großereignissen wieder dabei. Nordirlands Kapitän Steven Davis schoss dabei einen Handelfer über die Latte (32.), die Inselkicker müssen mit 13 Zählern auf das Play-off hoffen.

Kroatien lag in Rijeka nach einem Treffer von Robert Bozenik (32.) etwas überraschend in Rückstand, ehe Nikola Vlasic (56.) und Bruno Petkovic (60.) innerhalb von fünf Minuten für die Trendwende sorgten. Ivan Perisic (74.) legte im Finish noch nach. Platz eins in Gruppe E ist den am Dienstag spielfreien Kroaten nicht mehr zu nehmen, dahinter gibt es aber heftiges Gedränge - auch weil Wales schon am späten Samstagnachmittag Schlusslicht Aserbaidschan mit 2:0 besiegt hatte. Ungarn (12 Punkte) hat es vor dem Gastspiel in Wales (11) in der eigenen Hand, im Fall der Fälle stünde aber auch die Slowakei (10) parat, die einen Heimsieg gegen Aserbaidschan wohl einplanen darf.

Polen, das in der Österreich-Gruppe G sein EM-Ticket schon vor dem Samstag sicher gehabt hatte, wurde von Andreas Herzogs Israelis in Jerusalem kaum vor Probleme gestellt und gewann dank Treffern von Grzegorz Krychowiak (4.) und Krzysztow Piatek (54.) mit 2:1 (1:0). Der Anschlusstreffer von Ex-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur (88.) kam für die Israelis zu spät. Für Herzog war es die siebente Niederlage seiner Amtszeit, was bleibt, ist die zweite Chance im Quali-Play-off.

Jubel trotz einer Niederlage gab es indes in San Marino. Mehr als sechs Jahre hatten der Zwergstaat warten müssen, ehe man am Samstag wieder einmal ein Heimtor bejubeln durfte. Bei der 1:3-(0:3)-Niederlage gegen Kasachstan in Serravalle traf Serie-C-Kicker Filippo Berardi in der Schlussphase zum 1:3 (77.). Zuvor war der 209. der FIFA-Weltrangliste seit 17 Partien ohne eigenen Torerfolg geblieben, der letzte Heimtreffer war im September 2013 gelungen.

Slowenien mühte sich gegen Lettland zu einem 1:0-Erfolg. Die Truppe von Matjaz Kek benötigte in Ljubljana allerdings ein Eigentor von Igors Tarasovs (53.), um die drei Punkte einzufahren. Sloweniens Sieg war aber ohnehin „umsonst“, da auch Österreich siegreich war. Lettland droht, die Quali ohne Punkt abzuschließen.

In Gruppe E hielt sich indes beim Comeback von Superstar Gareth Bale Wales die Chancen auf die zweite EM-Teilnahme in Serie offen. Die Mannschaft von Trainer Ryan Giggs siegte in Aserbaidschan 2:0 (2:0) und steht nun womöglich vor einem Endspiel um den zweiten Platz in Gruppe E gegen Ungarn. Die Waliser weisen als Dritter elf Punkte auf, die zweitplatzierten Ungarn stehen einen Zähler besser da. Allerdings könnte die Slowakei (10) mit einem Sieg beim Gruppenersten Kroatien (14) am Abend noch vorbeiziehen.

Kieffer Moore (10.) und Harry Wilson (34.) erzielten in Baku die Tore für die Waliser, bei denen Bale 60 Minuten zum Einsatz kam. Der Stürmerstar hatte seit dem davor letzten Länderspiel am 13. Oktober verletzungsbedingt gefehlt. Dass er nun zur Nationalmannschaft gereist war, hatte in Madrid für Verstimmungen gesorgt. Bale hat ohnehin nicht den besten Stand unter Real-Trainer Zinedine Zidane.

In Gruppe I sicherte sich Belgien den Gruppensieg. Im Duell der bereits qualifizierten Teams siegten die Roten Teufel in Russland klar mit 4:1 (3:0). Thorgan Hazard erzielte das belgische Führungstor, sein Bruder Eden mit zwei Treffern (33., 40.) sowie Romelu Lukaku (72.) machten den Sieg perfekt. Für Russland traf Georgi Dschikija (79.).