Hilton kommt nach Kitzbühel
Nach dem Besitzerwechsel steht beim Luxushotel Grand Tirolia nun auch der neue Betreiber fest. Die Hilton Gruppe will am 20. Dezember den Betrieb wieder eröffnen.
Von Harald Angerer
Kitzbühel –Im April wechselte das Luxushotel Grand Tirolia den Besitzer. Der niederösterreichische Geschäftsmann Othmar Seidl kaufte das Hotel mitsamt Golfplatz. Nun hat der Niederösterreicher auch einen neuen Betreiber für das Hotel gefunden. „Es war uns wichtig, dass es ein internationales Unternehmen ist“, sagte Seidl bei einer Pressekonferenz gestern Nachmittag. Neuer Betreiber ist die Hilton Gruppe. In Zukunft wird das Luxushotel unter Grand Tirolia Hotel Kitzbühel – Curio Collection by Hilton firmieren.
„Wir mussten nicht einen Partner suchen, sondern einen aussuchen. Nahezu alle namhaften Hotelketten hatten sich beworben“, berichtet Seidl. Mit Hilton habe man nach zwei Monaten der Verhandlungen den idealen Partner gefunden, ist sich der neue Besitzer sicher. „Es war kein Marathon, es war ein Sprint“, so bezeichnet Christian Muhr, Area Vice President Operations Full Service Hotels Continental Europe, die Verhandlungen. Er sei aber sehr froh, dass man sich einigen konnte. „Bisher konnten unsere Kunden nicht auf ein Hotel in den Alpen zurückgreifen, nun können wir ihnen ein solches anbieten und das auch noch dazu in Kitzbühel“, freut sich Muhr.
Kitzbühel sei eine sehr interessante Destination, wie Muhr unterstreicht. Das Haus soll ganz klar als Ganzjahresbetrieb geführt werden. „Wir wollen hier keinen Saisonbetrieb, sondern 365 Tage im Jahr offenhalten und Kitzbühel gibt das auch her“, so Muhr. Geplant ist die Neueröffnung am 20. Dezember dieses Jahres. Bis dahin braucht es noch einige Anpassungen. „Es werden noch einige Millionen zu investieren sein“, sagt Seidl. Größere Umbauten sind aber nicht geplant. „Das Haus passt so, wie es ist“, versichert Muhr.
Insgesamt betreibt Hilton weltweit 5800 Hotels mit 12.000 Mitarbeitern. Immerhin 100 sollen das ganze Jahr in Kitzbühel arbeiten. Auch der General Manager für das Hotel wurde bereits präsentiert, es ist dies der gebürtige Innsbrucker Stefan Bauer aus dem Hilton-Konzern. Das Unternehmen kann auf einen Kundenstock von 70 Millionen zurückgreifen. Das macht Muhr und Seidl sicher, dass das Grand Tirolia wirtschaftlich besser laufen wird als bisher. „Als globaler Anbieter sind wir imstande, das Haus wirtschaftlich zu führen“, sagt Muhr und Seidl ist überzeugt, dass nun Ruhe um das Hotel Einzug halten wird. „Bisher gab es zu viele Wechsel und das ist nie gut für einen Betrieb. Auch maßen wir uns nicht an, ein Hotel zu führen, deshalb haben wir Profis mit an Bord geholt“, hält Seidl fest. Bei der Vorstellung war auch Hansi Hinterseer mit dabei, der Seidl beratend zu Seite steht.
Der Golfplatz Eichenheim wird vom Hotel getrennt, aber natürlich mit enger Zusammenarbeit. Er wird von Seidls Firma betrieben. Hier gibt es schon Pläne, den Platz auch im Winter vielseitig zu nutzen. „Für heuer ist das aber alles noch zu kurzfristig“, betont Seidl.
Das Grand Tirolia hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vor elf Jahren wurde die Luxusherberge von einem Kitzbüheler errichtet und noch vor Fertigstellung an Elena Baturina, Ehefrau des ehemaligen Moskauer Bürgermeisters Jury Luschkow, verkauft, zusammen mit dem Hotel auch der Golfplatz Eichenheim. Der Einstieg der Russin sorgte immer wieder für Gesprächsstoff. Sie hatte mit dem Hotel Millionenverluste geschrieben.