Neue Strategie

43 AUA-Mitarbeiter verlieren Job in Innsbruck

Symbolfoto
© Austrian Airlines

Austrian Airlines streicht 200 Stellen in den Bundesländern, in Tirol sind Piloten und Flugbegleiter betroffen. LH Platter spricht von einer „Farce“.

Von Cornelia Ritzer

Wien, Innsbruck – Viermal täglich fliegt die Austrian Airlines (AUA) von Innsbruck nach Frankfurt und zurück. Durchgeführt werden diese Flüge von den 43 Piloten und Flugbegleitern, die in Innsbruck stationiert sind. Noch. Denn die AUA wird ihre „dezentralen Crew-Basen“, wie Standorte in den Bundesländern genannt werden, schließen. Eine „komplizierte“ und „unproduktive“ Struktur mit Stehzeiten werde damit aufgelöst, sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech bei der Präsentation der Strategie.

Den rund 200 Mitarbeitern in Innsbruck, Altenrhein, Graz, Klagenfurt, Linz und Salzburg wird angeboten, in die Zentrale nach Wien zu wechseln. Sie wurden gestern informiert, in den „nächsten Wochen und Monaten“ werden Gespräche – auch mit dem Betriebsrat – geführt werden, heißt es von der AUA. Die Ergebnisse „hängen von den Gesprächen ab“. Die Flugzeuge sind künftig in Wien stationiert, die 18 Dash-Turboprop-Maschinen werden bis 2021 ausgemustert.

Heftig kritisiert Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) die Entscheidung. „Trotz mehrfacher Beteuerungen des AUA-Vorstandes kommt es neuerlich zu einem Abzug von Personal aus Tirol. Dies stellt eine weitere Zentralisierung und Ausdünnung der regionalen Strukturen dar, die langfristig auch das Unternehmen AUA schwächen werden“, warnte er. Platter appelliert an das Unternehmen, „diese Entscheidung nochmals zu überdenken“. Mitarbeitern, die seit 15 Jahren und länger am Standort Tirol für die AUA tätig sind, einen Wechsel nach Wien anzubieten, sei „eine Farce“.

Die Flugstrecken würden weiter bedient, wird versichert: Innsbruck – Frankfurt wird von der Konzernschwester Lufthansa übernommen, die Flüge aus Graz nach Düsseldorf und Frankfurt von Eurowings abgewickelt. Auch die „wichtige Strecke“ Innsbruck – Wien werde fortgeführt, betont Hoensbroech gegenüber der TT, diese „erfreut sich guter Nachfrage“. Die 200 Jobs, die in Innsbruck für die AUA für Technik und Service vorhanden sind, seien ebenfalls nicht bedroht, heißt es.

Der Standort Innsbruck wurde schrittweise zurückgefahren. Erst vor einem Jahr, im Februar 2018, wurde der Abbau von 80 der 110 Mitarbeiter bei der AUA-Tochter Tyrolean Technik bekannt gegeben. Im April 2015 wurde der Flugbetrieb der Tyrolean durch eine Fusion in die AUA integriert – nach vielen tiefen Einschnitten beim Personal.

Der Abzug aus den Bundesländern ist eine von zehn Maßnahmen, mit denen die AUA Einsparungen und zusätzliche Erträge schaffen will. Finanziert werden muss der Kauf von zehn gebrauchten Maschinen der Airbus-320-Familie um „über 200 Mio. Euro“. Zusätzlich werden unrentable Destinationen im Interkontinentalnetz – etwa die Seychellen – gestrichen.

Verwandte Themen