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BMW-Chef Zipse muss bei E-Autos Gas geben

Der neue BMW-Konzernchef Oliver Zipse soll für frischen Schwung sorgen.
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Der Führungswechsel bei BMW ist unter Dach und Fach: Nach dem Rücktritt von Konzernchef Harald Krüger hat der Aufsichtsrat des Münchner Auto...

Der Führungswechsel bei BMW ist unter Dach und Fach: Nach dem Rücktritt von Konzernchef Harald Krüger hat der Aufsichtsrat des Münchner Autokonzerns vergangenen Donnerstag den Produktionsvorstand Oliver Zipse zum Nachfolger berufen. Der 55-Jährige übernimmt den Vorstandssitz am 16. August.

Die Erwartungen an den neuen Konzernchef sind verschieden. Tesla, Jaguar, Audi und Mercedes sind mit attraktiven E-Autos am Markt, BMW fährt hinterher. Aufsichtsratschef Norbert Reithofer fordert von Zipse Impulse.

Auch Aktionäre drängen. „BMW muss mehr Elektro-Modelle anbieten. Es kann doch nicht sein, dass Tesla BMW die Kunden wegschnappt", sagt Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Das koste zwar viel Geld. „Aber mir ist es lieber, unser Unternehmen ist hochmodern und spielt in der Weltliga vorne mit, als dass wir jetzt hohe Dividenden kassieren und das Unternehmen langfristig abgehängt wird."

Ohne E-Autos drohen den Unternehmen in Europa enorme Geldstrafen, in China sogar Verkaufsverbote, sagt der Branchenexperte Stefan Bratzel. „BMW müsste sich viel stärker auf batterie-elektrische Autos fokussieren. BMW setzt zu stark auf Plug-in-Hybride", kritisiert der Professor.

Die Liste der Herausforderungen für den neuen Chef ist gewaltig. BMW rechnet im laufenden Jahr mit einem Gewinn­einbruch — und ist damit nicht allein in der Branche. Konjunktur und Nachfrage schwächeln — zugleich müssen die Autobauer Milliarden in E-Mobilität, aber auch in Mobilitätsdienste und selbstfahrende Autos investieren. (dpa)

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